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»Utopia findet Stadt« | 05.08 | ein Nachbericht

Selbst bei typischen Wuppertaler Regenwetter im August wurde der Karlsplatz zu einem Platz zum wohlfühlen und Weißweinschorle in Liegestühlen trinken.

Am Samstag den 05.08.2017 fand erstmalig die Veranstaltung »Utopia findet Stadt« auf dem Karlsplatz statt. Ein Platz der hauptsächlich von Passanten überquert wird um in die Elberfelder Innenstadt zu gelangen, und müsste man ihn spontan beschreiben, würden wahrscheinlich die Meisten Worte wie »kahl«, »leblos« oder »ungemütlich« verwenden. Zum späteren Nachmittag und einigen optimistischen Sonnenstrahlen später, hatte sich gezeigt wie schnell solche Orte in einer Stadt von den Meisten abgestempelt werden können und dies vielleicht zu Unrecht.

Da wir der Überzeugung sind, dass Utopia überall sein kann und jeder die Möglichkeit hat das was sie oder ihn stört zu verbessern, wurde durch unterschiedliche Aktionen auf die Potenziale von öffentlichen Plätzen aufmerksam gemacht und eine neue, sensiblere Wahrnehmung geschaffen. Allgemein wurde der Karlsplatz an diesem Nachmittag zu einem Ort an dem unterschiedlichste Menschen aufeinander trafen und sich austauschten.

Unterstützt wurde der Austausch größten Teils von vielen bereits aus Utopiastadt bekannten Inhalten. Zum einen durch das »Foodsharing«-Team, welches mit der »Trassenküche« am Start war und zum Suppe kochen und essen einlud. Ebenfalls war der Fahrradverleih [1]  vertreten und das »Fienchen« stand zur Testfahrt bereit. Mit dem »Urban Gardening [2]«  zusammen konnten die Passanten sich vor Ort selber Blumentöpfe mit Erde und Saatgut bepflanzen.

Zu dem Motto »Utopia findet Stadt« zählen allerdings gerade die Ideen die es so noch nicht gibt. Auf einer mannsgroßen Tafel wurden die Vorstellungen und Impulse, welche im Dialog entstanden oder schon länger Wünsche sind notiert. Realität werden können diese nur durch unsere eigene Initiative und der Karlsplatz bietet einen optimalen, zentralen Stadtraum für Vorschläge wie Wochen-, Floh-, Kunstmärkte, Zwischennutzung von Ladenlokalen oder Kunst auf dem Platz.

Viele Ideen und Phantasien sind ein wichtiger Anfang. Konkret werden, planen und umsetzen stellt dann allerdings für viele eine größere Hürde da. »Utopia findet Stadt« sollte als Beispiel dienen, wie sich mit wenigen Mitteln und geringem Aufwand bereits Kultur im öffentlichen Raum umsetzen lässt. Dennoch bildet vor allem der bürokratische Aufwand eine der hauptsächlichen Hemmschwellen.
Durch das gemeinsame Bauen eines Wegweisers gegenüber der Bushaltestelle, wurden weitere Orte festgehalten welche vom Karlsplatz aus zu erreichen sind und bieten auch einen neuen Anhaltspunkt. Auf den Schildern wurden Orte festgehalten wie der »Schusterplatz« oder die »Alte Feuerwache« aber auch »Heimat«, welche vielleicht gar nicht als ein bestimmter Ort zu definieren ist.

Denn nimmt man sich ausnahmsweise einmal die Gelegenheit und verbringt einen Nachmittag auf dem Karlsplatzt, lässt ihn auf sich wirken, anstelle ihn bloß zu passieren, waren wir uns danach einig, dass dieser Platzt mit seinen vielen Bäumen und Büschen, der Allee, dem Kopfsteinpflaster und den Treppen die auf die Platzerhöhung führen ganz und gar nicht »kahl«, sondern eher an eine versteckte Oase mitten in der Stadt erinnert welche mit Leben gefüllt werden möchte.

Wir hoffen, dass dies ein Anlauf für weitere Aktionen und Initiativen auf dem Karlsplatz war. Wer vor hat auch so etwas Ähnliches ins Leben zu rufen, kann sich bei uns melden und informieren was vorbereitet werden muss und an welche Kontakte man sich wenden soll. Auch großen Dank an die »Rathaus Galerie«, welche uns ebenfalls unterstützend zur Seite stand!