Gastronomie

Hutmacher
das Nadelöhr zu Utopiastadt

Hutmacher, so heißt die Gastronomie in Utopiastadt. Er soll einen niederschwelligen Zugang zum Projekt ermöglichen. Dabei stellt er eine offene Plattform für die verschiedenen Initiativen aus dem Hause, für wissenschaftliche, kulturelle und kreativwirtschaftliche Veranstaltungen und natürlich für die Anwohner des Mirker Quatiers dar. Zusätzlich spiegelt er aber auch ganz konkret die Ideen zum Thema Nachhaltigkeit und Regionalität wider.

Der Hutmacher ist nicht nur ein Handwerksberuf mit einer 700-jährigen Geschichte, sondern auch eine Figur aus Lewis Carolls 1865 erschienenem Kinderbuch »Alices Abenteuer im Wunderland«. Die Literaturforschung geht davon aus, dass Theophilus Carter (1825 — 1904), der als exzentrischer Erfinder bekannt wurde, als Vorlage für die Romanfigur diente. Carters bekannteste Erfindung — ein Wecker-Bett, das den Schlafenden automatisch aus dem Bett kippte, anstatt zu klingeln — wurde 1851 das erste Mal auf der Weltausstellung in London vorgestellt.

Insofern hat der Name »Hutmacher« eine besondere Sinntiefe für den gastronomischen Betrieb. Utopiastadt ist manchmal ein kleines Wunderland. Die Begeisterung für Handwerk und Technik, der Versuch die Welt mit anderen Augen zu sehen und der Faible für verschrobene Literatur kommen im Hutmacher, inhaltlich wie optisch, auf eine ganz besondere Weise zusammen. Die Theke ist auf Büchern gebaut, die bei abendlicher Beleuchtung wirkt, als käme sie aus einem Traumland.

Die Wände blieben größten Teils unverputzt, um den gereiften Charme des denkmalgeschützten Bahnhofs zu erhalten und die Bahnhofsuhr — ein wenig größer, aber dennoch ebenso wenig aufzuhalten wie die des weißen Kaninchens — wurde, mit Unterstützung des hauseigenen Hackserspace, wieder in Gang gesetzt. Alle Baumaßnahmen wurden in Eigenregie, und unter Beteiligung der hier verorteten Initiativen und freiwilligen Helfern aus dem Quartier umgesetzt. Die dabei verwendeten Baustoffe kommen hauptsächlich aus Recycling-Maßnahmen. Die Einrichtung, bestehend aus alten echtholz Schränken, zusammen gewürfelten Tischen, Stühlen, Sofas und Sesseln, wurde gespendet, genau wie das Goldrandservice, welches mit Liebe zum Detail ebenfalls zum Flair einer Teegesellschaft, wie sie Lewis Caroll nicht besser hätte beschreiben können, beiträgt.

Pforte
zwischen zwei Städten

Das Publikum ist ebenso bunt und vielschichtig wie die Stadt (im doppelten Sinne) in der der Hutmacher zu finden ist. Grund dafür ist sicher auch die besondere Lage des Bahnhofs Mirke am Ausgang der Nordbahntrasse — einer stillgelegten Bahntrasse die für den Rad- und Wanderverkehr ausgebaut wurde — hin zur Wuppertaler Nordstadt. Der Hutmacher kann als Drehtür der neu entstanden Mobilität zwischen Elberfelder Innenstadt und den anderen, an den Rad- und Wanderweg, angeschlossenen Quartiere verstanden werden. Ob nun Reisende, die vor dem Weg zum nächsten Bahnhof oder ihrem Ziel eine Pause brauchen oder regelmäßige Gäste der Teegesellschaft, alleine ist man nie. Waren eine ganze Zeit lang »nur« direkt in das Projekt involvierte Personenkreise und die damit verbundenen Netzwerke über das Geschehen im Bahnhof Mirke informiert, so besteht nun die Möglichkeit, dem immer größer werdenden Publikum auf der Nordbahntrasse und vor allem den Anwohnern des Mirker Quartiers die Vorstellung eines umgenutzten Bahnhofs und die Inhalte in Utopiastadt (be-)greifbarer zu machen. Dabei bieten Gespräche am Tresen dafür ebenso eine Plattform wie die vielen Veranstaltungen, die im Hutmacher zu Hause sind. Die Gastronomie soll den intuitiven Zugang zu Utopiastadt gewährleisten. Die, von hier ausgehenden, kulturellen Impulse funktionieren nun auf einem viel direkterem Weg, nach innen, wie nach außen. Außerdem
bekommt die Arbeit in Utopiastadt, durch die besondere Form der Außenwahrnehmung eine weitere Dimension. Ging die Arbeit lange von dem gemütlichen Coworking Space in der zweiten Etage aus, hat man im Hutmacher die Möglichkeit, die Leute direkt auf ihrem Weg abzuholen und zum Verweilen einzuladen.

Veranstaltungsort

Ein alter Bahnhof bietet neben der wunderbaren Nostalgie auch sehr viel Platz. Diesen macht der Hutmacher sich nutzbar, in dem er die Möglichkeit für Konzerte, Theaterstücke, Lesungen und Ausstellungen, bietet. Aber auch in dem angrenzenden ehemaligen Wartesaal 3. Klasse gibt es zusätzlich Fläche für Symposien, Tagungen und Podiumsdiskussionen. In Verbindung mit dem Coworking Space in der 2. Etage wird eine optimale Situation für angekoppelte Workshops geschaffen. Konzerte finden inzwischen regelmäßig statt. Neben bekannteren Interpreten bekommen dabei vor allem kleinere Gruppen oder Solokünstler die Möglichkeit, ihre Musik zu präsentieren. Wechselnde Ausstellungen haben an den hohen Wänden viel Platz um auf Besucher zu wirken. Kultur ist ein großer Teil dessen, was Utopiastadt ausmacht. Die Schnittstelle zwischen Kunst, Kultur, Wissenschaft und Politik ist im Hutmacher zu finden. Vielseitig, wie die Bücher, die unsere Theke tragen.

Von Bier
bis Bart

Wir haben verstärkt darauf geachtet, dass sich unsere Angebotspalette, bezüglich unseren Vorstellungen von Nachhaltigkeit, Transparenz und Regionalität, hinreichend zusammensetzt:

Unseren Kaffee beziehen wir von einer lokalen Rösterei, »Rabenschwarz« mit Sitz in Schwelm. Die Softdrinks aus dem Hause »Hermann Brause« werden Klima freundlich in Hamm hergestellt. Bei der Auswahl unserer Catering-Partner achten wir besonders darauf, dass die verarbeiteten Zutaten aus regionalem Bio-Anbau kommen. Das Mineralwasser von Haaner wird nur weniger Kilometer von unserem Standort hergestellt und einen Foodsharing-Kühlschrank für die Verteilung geretteter Lebensmittel gibt es bei uns auch. Ganz besonders stolz sind wir allerdings auf unser Hausbier: »Bärtig Bräu« wird eigens für den Hutmacher in der Liebhart’s Biobrauerei in Detmold gebraut und abgefüllt. Frisch mit Bio-Zertifikat ist es an unserem Tresen erhältlich.

Der Hutmacher ist unser Stück Utopie. Er ist ein Ort für alle, offen für jeden, nachhaltig, vielfältig und ein bisschen verrückt — und jetzt folgt dem weißen Kaninchen im Rhythmus der tickenden Uhr. Es bringt euch zu einer Teegesellschaft mitten im Herzen einer besonderen Stadt — Utopiastadt.

 

 

>> ÖFFNUNGSZEITEN

>> www.baertig.com

18.04.18 | 20:00 | Konzert: Martin Kohlstedt (AUSVERKAUFT!)

02.02.18 | 20:00 | Only Hut – Fortuna Ehrenfeld

13.01 - 14.01.18 Melodica Festival Wuppertal mit Honig, Jonas David, Johanna Amelie uvm.

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