Opendatal
DIE OPEN DATA INITIATIVE IN WUPPERTAL
Wir setzen uns für die Aufbereitung von großen, unübersichtlichen, aber allgemeinnützigen Datenmengen ein, um diese der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Das heißt: sie sind am Ende nicht nur maschinenlesbar, sondern auch für jeden barrierefrei zu erreichen. Open Data kann so in beinahe allen Lebensbereichen Teilhabe erleichtern. Opendatal setzt sich im Dialog mit der Stadtverwaltung bereits für die Öffnung und Nutzbarmachung städtischer Daten ein. Eines der Langzeitziele von Opendatal ist die Einrichtung einer Internetplattform mit dem Arbeitstitel »Offenes Wuppertal«. Sie soll vor allem den Bürger*innen, aber auch Touristen und anderen Interessierten, als Hilfsmittel und Werkzeug dienen ihre Stadt besser kennen zu lernen, sie neu und anders wahr zu nehmen und weiterentwickeln zu können. Wir berufen uns dabei nicht nur in der namentlichen Anlehnung auf die Diplomarbeit von Frédéric Ranft mit dem Titel »Offenes Remscheid« (2013, Uni Wuppertal), sondern arbeiten eng mit ihm zusammen. Die Plattform sehen wir als ein Schlüsselprojekt, das vernetzt, transparent macht was da ist und Wuppertal als Stadt auszeichnet, die im wahrsten Sinne des Wortes etwas anders macht.
KULTUR
Ein Themenbereich, der von der Plattform abgedeckt wird, ist die faszinierende Kulturszene des Stadt. Auch wenn man es auf den ersten Blick nicht glauben möchte — grade nach der Schließung des Schauspielhauses — Wuppertal ist eine Stadt mit einer lebendigen und vielfältigen Kulturszene. Das beinhaltet nicht nur Partys, sondern eine Vielzahl von kleineren und größeren Ausstellungen, Konzerte, Lesungen, Vorträge, Filmvorführungen, Sportveranstaltungen und… und… und… Das Problem ist, es gibt keine Plattform auf der sich Wuppertaler*innen oder Interessierte umfassend darüber informieren können was wann, wie, wo und mit welchem Feedback passiert. Zwar gibt es Stadtteilseiten, auf der man rudimentäre Informationen abrufen kann, will man aber wissen was zwei Straßen weiter passiert, muss man aufs Neue suchen. Neben den reinen Informationen zu den Veranstaltungen, wie etwa Öffnungszeiten, Spielzeiten und Termine, kann man durch wenige Klicks auf der Seite herausfinden wie man am besten zum Veranstaltungsort kommt oder hat die Möglichkeit hinterher seine Erlebnisse festzuhalten. Zusätzlich bietet die Plattform die Möglichkeit der Vernetzung für Veranstalter und Kreative. In einem weiteren Schritt soll dann aus der Plattform eine interaktive BürgerApp erstellt werden. Wir sehen Open Government als Chance für Wuppertal nicht nur Schulden abzubauen sondern auch als ideale Möglichkeit die Bürger*innen dort abzuholen wo sie stehen und stärker an ihre Stadt zu binden. Kultur ist dafür ein zentraler Schlüssel, denn an Kultur ist jeder Interessiert – sei es nun Theater, Sport, Film oder Musik.
BEGEGNUNG UND BEWEGUNG
Wuppertal mangelt es auf den ersten Blick an vielem: Geld, Interesse, Ideen etc. Wenn man sich die Stadt dann von Nahem anschaut sieht man, dass dem nicht so ist. Auch wenn das Geld fehlt, grade Ideen und Initiativen gibt es in hohem Maße. Das beinhaltet Begegnungsgruppen, Lauftreffs, Kunstsalons oder andere sportliche Vereinigungen. Das Problem dabei? Sie existieren nebeneinander, oftmals ohne funktionierenden Informationspolitik. Was fehlt ist ein Medium, das all diese Vereine und Initiativen bündelt und die Bürger*innen umfassend über ihre Existenz informiert – und zwar barrierefrei auf einer Plattform. Zusätzlich bietet eine solche Plattform den Raum für eine umfassende Vernetzung und den digitalen Austausch, zum Beispiel in Form eines Forums. Hinzu kommen aktuelle Informationen zur Verkehrssituation und den Plänen der WSW um ohne die Seite wechseln zu müssen an Informationen zu Bus, Bahn und Schwebebahn zu kommen. Dies vereinfacht die Abläufe und hilft bei Planungen wie etwa einer Fahrradtour. So kann man sich informieren, mit welchen öffentlichen Verkehrsmitteln man sich und sein Rad in Trassennähe oder zu einem Radschleichweg bringen kann. Bewegung und Begegnung sind wichtig. Die Angebote gibt es, nur an Vernetzung und Informationmangelt es. Dies möchten wir mit unserer Plattform ändern.
URBANE LEBENSRÄUME
Wohnen in Wuppertal ist geprägt von gründerzeitlichem Reichtum, industriellem Charme und strukturellem Wandel. Wuppertal selbst nennt sich die »Großstadt im Grünen«. Das liegt zum Einen an den vielen bergischen Wäldern, aber auch an schier zahllosen Parks und Gartenanlagen, die zum großen Teil zur Gründerzeit entstanden. Viele dieser Grünanlagen werden durch die Trassenprojekte noch einmal neu und anders erschlossen — ebenso wie die gesamte Talachse. Diese höhenneutralen Wege können die langgestreckte Stadt räumlich verkürzen und zusammenbringen. Gemein haben sowohl die gründerzeitlichen Grünanlagen als auch die Trassen das Engagement der Bürger. Die Plattform soll es Vereinen, Initiativkreisen und ehrenamtlich engagierten Bürger*innen, ermöglichen sich leichter zu organisieren, um den ein oder anderen Gang zum Amt zu sparen. Dies nicht mit dem Ziel den Kontakt zur Verwaltung auf ein Minimum zu reduzieren. Das persönliche Gespräch, oder das schnelle Telefonat werden durch eine digitale Plattform nur ergänzt. Eine zentrale Plattform bietet aber auch die Chance, diese Strukturen besser miteinander zu verknüpfen. Ein öffentlicher Anlaufpunkt kann dazu führen, dass zum Beispiel der neu gegründete Fahrradverein vom Wissen des traditionsreichen Fußballvereins profitiert – und umgekehrt. Das geplante Stadtteilfest kann beworben, Helfer akquiriert werden. Ein Verein, der sich gerade erst organisiert, benötigt nicht sofort eine eigene Internetpräsenz, sondern kann auf der Plattform für sich werben. Wenn diese Kommunikation öffentlich und auf einer zentralen Plattform abläuft, gewinnt die Kommune dadurch insgesamt an Attraktivität. Bürger, die in die Gemeinde umziehen oder die dort ein Unternehmen ansiedeln wollen, können sich schneller ein Bild von ihr machen und Einwohner Entwicklungen in ihr leichter verfolgen.
INNOVATION
Offene Strukturen und kurze Wege in der Verwaltung erfreuen jeden Unternehmer. Eine Stadt ist im Besitz von Informationen, die für die Bevölkerung und Wirtschaft von Interesse sind. Diese komplett aufzubereiten ist aufgrund der großen Menge für eine Verwaltung kaum zu leisten. Wenn diese Informationen leicht zugänglich gemacht werden, besteht in einem ersten Schritt aber die Chance, dass sich abzeichnet welche Daten überhaupt von Interesse sind, und die Aufbereitung dieser Informationen von außen übernommen wird. In den Vereinigten Staaten war New York eine der ersten Städte, die konsequent begann Daten offen zu legen. Profitierend von der dort ansässigen Technologiebranche, aber auch einer Vielzahl von engagierten Einzelpersonen sind in wenigen Monaten viele Projekte entstanden, die mit Hilfe der offenen Daten einen Mehrwert für die Stadt produzieren. Eine Wuppertal-API (Programmierschnittstelle) könnte auch vor Ort neue Technologieunternehmen ansiedeln. Unsere Wuppertal-Suchmaschine www.tal.so ermöglicht es bereits jetzt lokal zu suchen und zu finden. Eine offene Plattform wird den Dialog der Unternehmer unter einander und mit der Stadt verbessern. Ein Grund dafür ist, dass es einen Unterschied macht, ob man Informationen öffentlich bereitstellt, oder ob man eine Plattform schafft auf der sich die Kunden untereinander austauschen können. Es werden natürlich häufig ähnliche Fragen an die Servicemitarbeiter gestellt. Wenn diese Fragen öffentlich gestellt werden, besteht die Chance, dass ein Kunde der das Problem bereits gelöst hat seine Hilfe anbietet. Wenn das Ganze auf einer städtischen Plattform stattfindet, und nicht auf einer stadtfremden, erhöht sich dabei zusätzlich die Bindung zum Plattformbetreiber — sprich der Stadt. Beispielhaft sie hier das Serviceangebot der Telekom erwähnt, die Kundenbindung und Zufriedenheit durch die Internetplattform verbessern konnten.