Teilen ist das neue Konsumieren

Teilen ist das neue Konsumieren

Wir teilen Essen, Wohnungen, Autos, Wissen, nach einer Scheidung die Kinder und manchmal heimlich durch Null. Von Zeit zu Zeit teilen wir eine Meinung oder das Leid des anderen. Primzahlen teilen wir nur durch 1 oder sich selbst. Wir teilen ziemlich viel. Und immer mehr. Wenn wir wirtschaftlich teilen, nennt man das »Share Economy« oder auch »Collaborative Consumption«.

Unter diesen Begriffen ist die Idee subsumiert, dass wenn mehr zwischen den Marktteilnehmern geteilt wird, sich der Wohlstand für alle erhöht. Viel wichtiger noch: Die Anschaffung von Gütern verringert sich und somit natürlich auch der Verbrauch. Es ist gar nicht nötig, dass jeder ein Auto besitzt, man muss nur einen Weg finden, es schlau und gut koordiniert zu teilen. Statt sich für einen Ein-Personen-Haushalt einen Breitband-Internetanschluss zu zulegen, teilt man sich lieber einen Anschluss mit der Hausgemeinschaft. Während ich diese Zeilen schreibe, sitze ich in einem Büro, dass ich mir genau so wie die Schreibtische die darin stehen, die Büromaterialien und den Strom mit anderen Freiberuflern teile. Ja, wie bereits erwähnt, wir teilen viel.

Dass »Share Economy« aber über den üblichen »Ich leih mir mal eben deinen Kugelschreiber«-Büroalltag hinaus geht, kann man zu einem nicht unerheblichen Teil modernen Kommunikationswegen und dezentralen Organisationsmitteln gutschreiben. Natürlich! Es dreht sich wieder mal ums Internet.

Ein besonders schönes und anschauliches Beispiel dafür, wie uns das Internet wieder das Teilen beibringt, liefert »Pumpipumpe«, eine Internet Plattform aus Bern, die auch sich gegenseitig Fremden helfen soll Gegenstände zu teilen. So funktioniert’s: Man sucht sich aus einer Liste das Symbol für das Objekt, dass man mit anderen teilen möchte aus, bekommt dieses Icon als Sticker zu geschickt und klebt ihn sich auf den Briefkasten. Jeder, der nun beispielsweise einen Mixer benötigt, kann sehen, dass ich einen verleihe und einfach bei mir klingeln.

Das ist nun zwar stark vereinfacht dargestellt und es gibt noch komplexere Beispiele, aber ich glaube die Idee wird deutlich.

Start-Ups, Initiativen und Einzelakteure, die sich mit dieser Thematik beschäftigen, gib es viele. OuiShare ist ein globales Netzwerk, das versuchen will internationale Brücken zwischen derartigen Projekten und Initiativen zu schlagen. Auf der OuiShare-Europe-Tour wird der Versuch gestartet durch Austausch und konkreter Arbeit am Thema neue Kontakte entstehen zu lassen und den Einzelakteuren neue Inspiration zu vermitteln.

Ein Stop auf dieser Tour: UTOPIASTADT. Hier das Programm für Freitag den 18.10.2013:

13:30 – 17:30 Workshop

Thema: Teilen & Tauschen in Unternehmen & Intitutionen statt.
» Hier« gehts zum Programm

18:00 – 19:00 Vorstellung

Collaborative Economy & globale Netzwerk / Thomas Dönnebrink & Francesca Pick (OuiShare)
Utopiastadt als Initiativen- & Unternehmenskluster im kultur- & kreativ-wirtschaftlichen Bereich mit einem hohen Grad an kollaborativen Ansätzen / Christian Hampe (Utopiastadt)
Ergebnisse des Workshops »Implementierung von Tausch- & Teilansätzen in Unternehmen und Initiativen« / Rosa Groezinger (CSCP)

19:00 – 20:00 Präsentation

von Initiativen und Akteuren: Urban Green Projects über OpenData bis zu wirtschaftlich orientierten Sharing-Modellen
u.a. mit dem OpenDatal Projekt in Wuppertal (https://twitter.com/opendatal), Freifunk Rheinland (https://freifunk-rheinland.net/), Fahrscheinloser ÖPNV …

ab 20:00 OuiShare Drinks

Offene Diskussion, Drinks und Talks im Café Hutmacher / Utopiastadt

 

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