Utopiastadt Campus gesichert!

Utopiastadt Campus gesichert!

Foto: Wolf Sondermann

Utopisten sichern in Wuppertal 11.100 Quadratmeter bedeutender Innenstadtfläche für Nachhaltigkeit und Gemeinwohl

Die Utopiastadt gGmbH startet mit dem Erwerb von 11.100 qm rund um den Bahnhof Mirke in Wuppertal das Projekt »Utopiastadt Campus«. Zukünftig werden auf den zentralen Gewerbeflächen Wirtschaft, Wissenschaft, soziale und ehrenamtliche Organisationen sowie Kreative gemeinsam nachhaltige Stadtentwicklungskonzepte erproben und realisieren.

 

Flächen gesichert

Durch die inhaltliche Arbeit der Utopisten, die Unterstützung aus Verwaltung und Politik auf Kommunal- und Landesebene, sowie Spenden der Stadtgesellschaft in Höhe von rund 50.000,- Euro ist es Utopiastadt nun gelungen, rund 11.100 qm Gewerbefläche für einen neuen ‚Utopiastadt Campus‘ zu sichern: »Transformation hin zu Nachhaltigkeit und Gemeinwohl findet auf vielen Ebenen statt. Dabei ist insbesondere auch die kooperative Entwicklung von Gewerbeflächen existenziell für eine zukunftsfähige Stadt«, sagt Christian Hampe, Geschäftsführer der Utopiastadt gGmbH. »Hier braucht es Theorie und Forschung, aber auch die praktische Erprobung und Umsetzung. Der ‚Utopiastadt Campus‘ ist der Ort, um all das miteinander zu verbinden.« Dafür schaffen die Utopisten aus dem alten Bahnhof Mirke Raum für einen andauernden Dialog zwischen Unternehmen, Sozialeinrichtungen, Kultur und Nachbarschaft. So können diese durch den stetigen Austausch von neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen und praktischen Erfahrungen auf dem neuen ‚Utopiastadt Campus‘ profitieren.

 

Gemeinwohl als Wohlstandsmodell

Die neu gewonnene Fläche soll durch wirtschaftlichen Mehrwert zu sozialen und kulturellen Innovationen führen. Diese sind aus der Sicht der Utopisten eine wichtige Antwort auf Herausforderungen und Bedarfe eines Quartiers, ohne dabei einkommensschwache NachbarInnen zum Wegzug zu zwingen, sondern sie vielmehr in die gesamte Stärkung des Quartiers einzubinden. Die Gemeinschaft sorgt durch die Kultivierung von gemeinschaftlich genutzten Bereichen, wie zum Beispiel Parks, Kindergärten oder Kultureinrichtungen, dafür, dass umliegende Grundstücke an Wert gewinnen. Wie im Gegenzug die Gemeinschaft auch an dem wirtschaftlichen Mehrwert teilhaben kann, erprobt Utopiastadt im Dialog mit Wirtschaft, Wissenschaft und Kreativen vor Ort ganz praktisch mit der Entwicklung des Utopiastadt Campus. Prof. Dr. Uwe Schneidewind, Präsident des Wuppertal Instituts, freut sich über den nächsten Schritt in Utopiastadt: »Durch die gemeinwohlorientierte Flächenentwicklung ist der neue Utopiastadt Campus nicht nur für das Quartier und die Stadt Wuppertal von großer Bedeutung, sondern birgt auch Potenzial für die Entwicklung eines ganz neuen Wohlstandsmodells. Dadurch kann Wuppertal, eine Wiege der Industrialisierung, erneut eine führende Rolle in der wirtschaftlichen Entwicklung erringen.«

 

Nächste Schritte

Die Weiterentwicklung von Utopiastadt auf einem Campus und die intensivere Verknüpfung von Unternehmen, Projekten und Initiativen bietet zudem die Möglichkeit, überregionale sowie transnationale Strahlkraft zu entwickeln: »Der Utopiastadt Campus soll auch Raum für aussichtsreiche Großprojekte schaffen, wie zum Beispiel die Ausrichtung von Messen und Ausstellungen zu Mobilität, Energie und Wohnen oder die umfangreiche Entwicklung der Brachflächen für Bildung und Qualifizierung«, so Johannes Schmidt, Vorstandsmitglied des Fördervereins und Projektleiter. Damit diese Vorhaben eine angemessene Zeit zur Entwicklung haben, wird die Fläche durch temporäre Zwischennutzungen bespielt werden: Kulturveranstaltungen und Märkte, Außenlagerflächen sowie Parkplätze für das Mirker Quartier und dem Rad- und Freizeitweg Nordbahntrasse können sowohl ohne große investive Maßnahmen ad hoc umgesetzt, als auch kurzfristig für einzelne Entwicklungsmaßnahmen wieder beendet oder verlagert werden.

Die zwei ersten Bau- bzw. Sanierungsprojekte werden in 2019 in Nutzung gehen. Dazu gehört ein Kulturkindergarten des sozialen Trägers »Alte Feuerwache« und eine Gemeinschaftswerkstatt in der alten Gepäckabfertigung des Bahnhofs.

Foto: Wolf Sondermann

Vom Bahnhof zum Campus

Im Jahr 2011 konnte das Projekt Utopiastadt im bis dato stillgelegten und historischen Bahnhof Mirke durch die Überlassung des Gebäudes durch die Stadtsparkasse Wuppertal starten. Seitdem wurde das Bahnhofsgebäude und das umliegende Gelände durch überwiegend ehrenamtliches Engagement als »Utopiastadt« zentrale Anlaufstelle für kreative Stadtentwicklung. Die Ambitionen und der Erfolg des Projektes veranlassten die Stadtsparkasse bereits 2016 dazu, den Bahnhof Mirke an die Utopiastadt gGmbH zu spenden. Durch die stetige Arbeit auf den Flächen und den mehrjährigen Verhandlungen mit Aurelis und der Stadt Wuppertal für das Gemeinwohl, konnten so bereits zusätzliche Flächen durch die Alte Feuerwache gGmbH für einen Kulturkindergarten gesichert werden. Die Bedeutung und Strahlkraft Utopiastadts wurde zuletzt im Herbst 2018 unterstrichen, als das Bundesministerium des Inneren, für Bau und Heimat die Utopisten für ihr Engagement im Wettbewerb »Europäische Stadt – Wandel und Werte« auszeichnete. Neben der Sanierung und Entwicklung des geschichtsträchtigen Bahnhofs und anliegender Gebäude, geht Utopiastadt nun den nächsten konsequenten Schritt mit der Erschließung und Gründung des Utopiastadt Campus.

 

Zusätzlich zu dem Kauf der 11.100 Quadratmeter hat Utopiastadt ein Kaufangebot für weitere 25.000 Quadratmeter der Fläche mit Aurelis erarbeitet und notariell entgegengenommen, welches im Laufe des Jahres 2019 wahrgenommen werden kann. Die Utopisten wollen hierfür unteranderem über eine »Quadratmeter-Spenden-Kampagne«, die es der Stadtgesellschaft und UnterstützerInnen ermöglicht in die Sicherung der Flächen zu investieren, ausbauen und über Wuppertal hinaus bekannt machen.

Foto: Wolf Sondermann

Über Utopiastadt

Utopiastadt, im Wuppertaler Mirker Bahnhof, versteht sich als Knotenpunkt für Kreative, Wissenschaft, Engagement und Stadtentwicklung. Rund 150 EhrenamtlerInnen wirken schon heute nicht nur in dem einzigartigen, geschichtsträchtigen Gebäude, sondern weit in die Stadt und Region hinein. So entsteht ein lokales und gleichzeitig überregionales Kultur- und Kreativquartier als Labor, in dem Utopien, visionäre Ideen und gesellschaftliche Grundüberlegungen konkretisiert und realisiert werden.

 

 

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